Orsteile
Im nachfolgenden können Sie etwas über die Geschichte der einzelnen Ortsteile erfahren.
Altenbuch
Urkundlich zum ersten Mal 1364 erwähnt, ist dieser Weiler wohl im Krieg der Markgrafen um 1450 völlig vernichtet worden. Erst Ausgang des 17. Jahrhunderts finden sich wieder Anzeichen einer Neubesiedlung. Vier Höfe sind 1792 nachgewiesen, darunter ein 1728 erbauter kleiner Herrensitz. Von einer ehemals in der Nähe gestandenen Wallfahrtskapelle sind keine Spuren mehr vorhanden.
Birnbaum
Als erste sichere Nennung Birnbaums gilt ein Eintrag im Würzburger Lehensbuch 1303/04, wo ein Sitzo, genannt Muemler, dort ein Lehen des Würzburger Bischofs besitzt. 1364 gehört der Ort in das Amt Dachsbach, seit 1357 sind die Auracher hier nachgewiesen. Nach dem Aussterben dieser Familie erhalten die Schenken von Siemau Ort und Schloß. Während des 30jährigen Krieges gibt Ritter Bleymann dem Pfarrer Veit vom Berg dort Schutz und Sicherheit. Beträchtliche Umbauten nehmen die Wildensteiner, 1655 mit Birnbaum belehnt, am Schloß vor, in dem dann um 1800 eine Farbenfabrik eingerichtet ist. 1792 unterstehen 37 Anwesen dem Hochgerichtsbezirk Dachsbach, die Dorf- und Gemeindeherrschaft liegt bei den jeweiligen Schloßbesitzern.
Eckenhof
Dieser Weiler wird 1345 Ekkenhofen genannt, und 1506 gehört der dort bestehende Hof nach Nürnberg. Ende des 18. Jahrhunderts finden sich drei Höfe in Eckenhof, wovon zwei dem Landesalmosenamt Nürnberg und einer dem Klosteramt Birkenfeld zinspflichtig sind.
Emelsdorf
Der Nürnberger Landrichter Heinrich Schenk von Lautershausen klagt 1399 gegen Lutz Steinlinger wegen eines Gutes zu Emelsdorf. Nürnberger Besitz ist auch noch 1506 nachgewiesen, ebenso haben die Auracher zwei Höfe und die Pfarrei Oberhöchstädt einen Hof dort. Letzterer befindet sich Ende des 18. Jahrhunderts noch bei dieser Pfarrei, zwei andere gehören zum Rittergut Sichardshof und zur Herrschaft Wilhermsdorf. 1910 leben 29 Einwohner in Emelsdorf.
Forst
Bereits 1058 ist ein Adalbraht de Vorst genannt, doch ist nicht sicher, ob er in unser Forst gehört. Eine Mühle ist um 1364 nachgewiesen, und im Bauernkrieg soll ein Schloß in Forst zerstört worden sein. Die Kirche mit ihrer heute sehr einfachen Ausstattung stammt bereits aus dem 14. Jahrhundert. Kanzelfigur ist ein Apostel aus der Kirche von Gerhardshofen. 1792 gehören die 13 Höfe dieser Siedlung zum Amt Dachsbach und dem Klosteramt Birkenfeld. Die gleiche Zahl von Anwesen besteht noch 1910, wobei die dortigen Bauern als "zumeist gut situiert" bezeichnet werden.
Göttelhöf
Der Ritter Konrad von Pahres hat Anfang des 14. Jahrhunderts in "Katelnhoustete" zwei Huben und einen Zehnten des Würzburger Bischofs zu Lehen. Daß der Ort sich noch im Ausbau befindet, beweist die Abgabe von Teutgeldern durch zwei Bauern an das burggräfliche Amt Dachsbach. 1718 sind in Göttelhöf sechs Brandenburgische Untertanen nachzuweisen. Der Ort gehört 1792 sowohl zum Hochgerichtsbezirk Dachsbach als auch zu Neustadt a. d. Aisch, wobei die Straße die Grenze bildet. Ein in nächster Nähe liegender Burgstall, möglicherweise eine frühmittelalterliche Anlage, ist heute fast nicht mehr zu erkennen.
Kästel
Der schon bei Göttelhöf genannte Konrad von Pahres hat im gleichen Zeitraum auch in Kästel würzburgische Lehen inne, und 1421 sitzt Michael von Seckendorf-Rennhofen als Lehensmann des Markgrafen u. a. auch auf Gütern in Kästel. Anfang des 16. Jahrhunderts sind die Auracher aus Birnbaum ebenfalls dort begütert. Die 1792 bestehenden zehn Höfe gehören 1792 zum Rittergut Herrnneuses, zum Rittergut Sichardshofe, zur Herrschaft Wilhermsdorf, zum Domkapitel Bamberg und zur Pfarrei Gerhardshofen. Das Gotteshaus ist eine Filialkirche von Gerhardshofen, seine Erbauung reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Größter Schmuck dieses Kirchleins sind spätgotische Fresken, die 1420 entstanden sind. Auf ihnen ist die Mauritiuslegende dargestellt. Ein zwischen Kästel und Birnbaum liegender Burgstall, dessen Wälle noch gut zu erkennen sind, ist frühmittelalterlich.
Linden
Nach dem Würzburger Lehensbuch aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts hat Ulrich von Eisch einen Zehnten in Linden, ebenso wie Konrad Heider. 1509 erbt Heinrich von Aurach Höfe und Weiher in diesem Ort. Das Dorf umfaßt 1792 18 Häuser, darunter auch eine Schäferei. Zinspflichtig waren die Bewohner der Verwaltung Birnbaum und dem Würzburger Verwaltungsamt Burgbernheim. Die Zahl der Häuser erhöht sich bis 1910 auf 21, in der Mehrzahl bewohnt von kleineren Bauern.
Rappoldshofen
Ein Verkaufsbrief der Burggräfin Margarete über einen Wald, die Stengach genannt, am 29. Januar 1347 an ihre Bürger zu Rappoldshofen, ist die älteste Nachricht über diesen Ort. Um 1360 sind sieben dem Amt Dachsbach zinspflichtige Bauern nachgewiesen. 1400 wird der Ort an Ritter Otto Heider verkauft, gelangt aber wieder in die Hände der Burggrafen bzw. späteren Markgrafen zurück. Weitere Herrschaften sind in Rappoldshofen nicht zu finden, und 1792 sind alle zehn Gebäude (Mühle, 3 Höflein, 5 Güter und 1 Haus) dem Markgräflichen Amt Dachsbach untertan.
Sintmannsbuch
Als „Sigmanspuech" findet dieser Weiler 1348 seine erste Erwähnung. Der mundartlichen Aussprache kommt der Eintrag als „Simerspuch" um 1506 sehr nahe. In diesen Jahren gehört die Mehrzahl der Anwesen zur Domprobstei Bamberg, doch hat auch die Reichsstadt Nürnberg hier Besitz. Heute ist nur noch ein Hof dieser ehemals größeren Ansiedlung vorhanden.
Vahlenmühle
Wie einige weitere Ansiedlungen der Gemeinde ist auch die Vahlenmühle im Würzburger Lehensbuch zum Anfang des 14. Jahrhunderts das erste Mal genannt. Allerdings scheint „Valenbrunnen" zu dieser Zeit noch aus mehreren Höfen bestanden zu haben, die aber bis auf eine Mühle alle wieder eingegangen sind.
Willmersbach
Als erster Besitzer in Willmersbach ist Ulrich von Lauffenholz bekannt, der zusammen mit seinen Brüdern diese Ortschaft als Lehen der Würzburger Bischöfe erhält. Ein Schloß soll im Bauernkrieg zerstört worden sein. 1720 ließen die Freiherren von Wildenstein 16 Hütten aus Leinen und Schilf in Willmersbach anlegen. In Ermangelung an ausreichendem Grundbesitz mußte ein großer Teil der Bevölkerung Arbeit gegen Entlohnung annehmen. Als Produktionsstätten im Ort sind zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Schneidemühle und eine Ziegelei zu nennen.